Ölpreise im Sinkflug: Druck auf OPEC steigt
Preis für Nordseesorte Brent fiel um 1,44 Dollar auf 50,74 Dollar
Die Ölpreise haben am Freitag ihren Sinkflug infolge der Corona-Krise fortgesetzt. Mit einem Wochenverlust von aktuell rund 14 Prozent zeichnen sich die schärfsten Preisabschläge seit mehreren Jahren ab. Der Druck auf die großen Ölfördernationen, ihre Produktion weiter zurückzufahren, nimmt damit rapide zu.
Freitagfrüh kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 50,74 US-Dollar (46,28 Euro). Das waren 1,44 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für US-Rohöl der Sorte WTI fiel um 1,47 Dollar auf 45,62 Dollar. Zurzeit notieren die Rohölpreise auf ihren tiefsten Ständen seit der Jahreswende 2018/19.
Am Rohölmarkt richtet sich die volle Aufmerksamkeit auf die großen Förderstaaten des Ölkartells OPEC. Sie wollen Ende kommender Woche mit anderen großen Produzenten, darunter Russland, ihre Förderpolitik abstimmen. Von diesem Verbund, genannt OPEC+, erwarten Experten eine weitere Einschränkung der bereits gedeckelten Förderung.
Hintergrund des Geschehens sind die befürchteten Konjunkturschäden durch die rasche Ausbreitung des chinesischen Coronavirus. Die Nachfrage nach Öl steht unter Druck. OPEC-Generalsekretär Mohammed Barkindo hatte am Donnerstagabend den Willen der OPEC unterstrichen, den Rohölmarkt ins Gleichgewicht zu bringen.